Bioland Fachgruppe auf dem Laakenhof

Am 8. Juni fand auf dem Laakenhof in Ennigerloh das erste Treffen der Bioland Fachgruppe „Gras geben“ mit 17 Teilnehmenden statt. Bei gutem Wetter und toller Bewirtung durch die Bäuerinnen und Bauern des Laakenhofs genossen es alle, nach langem Corona-Winter wieder zusammen kommen zu können. Dabei waren die Hürden mit vorherigem Corona-Schnelltest und Maskenpflicht in Innenräumen relativ niedrig, so dass es den Ablauf kaum beeinträchtigte. Es herrschte eine gelöste Atmosphäre bei der Besichtigung des Hofes und seiner Besonderheiten. Die Betriebsgeschichte mit erst kürzlich erfolgtem Umzug von einer anderen Hofstelle, Bau einer Hofkäserei, Hofladen, eines großzügigen Kuhstalls für 16 Milchkühe, Umbau des Jungviehstalls, Ballenheutrockung etc. lud zu interessanten Gesprächen und zum Erfahrungsaustausch ein. Ein Schwerpunkt war dabei die Muttergebundene Kälberaufzucht, bei der die Kälber in den ersten vier Wochen ganz bei den Müttern bleiben und später nur noch zu den Melkzeiten dazu kommen. Dafür wurde der Melkstand extra konzipiert. Weitere Fragen rund um die Kälberaufzucht, z.B. was bei kleinen Kälbern auf der Weide zu beachten ist, oder wie das Absetzen gestaltet wird, waren Themen.

Nach einer gemütlichen Mittagspause sprach Hans-Christoph Vahle über die Vorzüge von artenreichem Grünland und wie es sich auf dem Betrieb etablieren lässt. Dabei wurde deutlich, dass ein wirklich artenreiches Grünland zwar immer mit einer Reduzierung der Futterqualität und des Ertrags einhergeht, dass es aber gleichzeitig durch die Vielzahl der Kräuter gesundheitlich wertvolle Eigenschaften für die Rinder hat, und daher eine gute Ergänzung zur normalen leistungsorientierten Futterration ist. So können einzelne Flächen, die mit bestimmten artenreichen Mischungen eingesät und nach einem definierten Schema bewirtschaftet werden, einen echten Mehrwert sowohl für die Fütterung der Rinder als auch für den Naturschutz und das Landschaftsbild bieten. Bei einer anschließenden Grünlandbegehung wurde sich weiter zu dem Thema ausgetauscht.

Hannes Michael