Klauenpflege bei Rindern durchgeführt

Die Klauenpflege bei Rindern dient nicht nur der Gesundheit, sondern ist auch für das Tierwohl entscheidend, da ungesunde Klauen Schmerzen und Krankheiten verursachen können. Auf dem Laakenhof haben wir bislang mit professionellen Klauenpflegern zusammengearbeitet. Natascha hat jetzt an einem Seminar teilgenommen, um die wesentlichen Punkte der Klauenpflege zu erlernen, und die Klauenpflege nun selbstständig durchzuführen. 

Trockene Laufwege und Liegeflächen im Stall sind essenziell, um die Ausbreitung von Bakterien und Pilzen zu verhindern. Bein täglichen Umgang mit unseren Tieren sehen wir natürlich frühzeitig, wenn eine Kuh lahmt. Hier gilt es dann, die Ursache zu beurteilen und gegebenenfalls einen professionellen Klauenpfleger oder eine Tierärztin hinzuzuziehen.

Zum Glück geht es unseren 14 Kühen gut, während der nächsten Tage steht eine Routinekontrolle auf dem Plan. Unserer Klauenpflegestand befindet sich direkt neben Stall und Melkstand, sodass eine stressfreie Behandlung gegeben ist. Nach und nach werden die Kühe direkt nach dem Melken in den ihnen bekannten Klauenpflegestand bugsiert, und alle 4 Hufe kontrolliert.

Rinderklauen brauchen ausgewogenes Futter und guten Untergrund!

In der freien Natur ziehen die Rinder von Weidefläche zu Weidefläche „über Stock und Stein“, und schleifen so ihre hufartigen Klauen selbst ab. Unter der Tierhaltung von uns Menschen können wir diese abwechslungsreiche Bodenbeschaffung so nicht bieten, daher müssen die Klauen je nach Haltungsform 2 – 4 mal im Jahr begutachtet und gepflegt werden. Klauen bestehen aus Horn, welches immer wieder nachwächst. Je nach Druckbelastung und Abrieb wächst es an den einen Stellen mehr, an den anderen weniger. Sind die Haltungsbedingungen schlecht – keine artgerechte Fütterung, kein artgerechter Untergrund – oder wird zu selten gepflegt, kommt es aufgrund des Wachstums zu Fehlstellungen der Füße, die zu Druckstellen und Entzündungen führen. Da muss man gut auf seine Tiere achten. Statistiken zeigen, dass Klauenentzündungen der drittgrößte Grund für Sterblichkeit sind.

Bei uns auf dem Laakenhof haben wir einen (ur-)alten Klauenpflegestand, zusammen mit den Fortbildungslehrgängen die wir besucht haben, ist es uns möglich, die Klauenpflege meistens selbst durchzuführen. Jetzt im Herbst zeigen uns die Klauen der Tiere die Wichtigkeit unserer Weidehaltung. Durch artgerechtes Futter und natürlichen Untergrund sind die Klauen topgesund, wir müssen lediglich einen knappen Zentimeter einkürzen und die Kürzung passend schleifen.

Die Stallhaltung im Winter kann das nicht bieten, aber da wir nach der Hälfte der Stallzeit eine nochmalige Klauenpflege durchführen, sind Druckstellen bei uns sehr selten. Tritt eine auf, erkennen wir es sofort am Gang der Kuh und sie kommt gleich in den Klauenstand zur Kontrolle und Pflege. 2 mal kam es im letzten Winter dazu, dass wir einen Klotz kleben mussten (Maßnahme zur Abheilung).

Wir hoffen, dass unsere Kühe auch weiterhin durch unsere gute Fütterung und vorsorgende Klauenpflege gut zu Fuß sind.