Ein herrlich sonniger Samstagvormittag auf dem Laakenhof, Tisch und Bänke unter Eichenbäumen und gemeinschaftlich wurde mit Wolle kreativ gearbeitet. Zuerst waren die Schritte zur Reinigung der Rohwolle für die Teilnehmerinnen ein wichtiger Baustein. Freundlicher Weise hatte eine Teilnehmerin spontan eigene Rohwolle von unterschiedlichen Schafen mitgebracht. Ganz verschieden in der Haarlänge und Farbe konnte ein komplettes Flies ausgebreitet werden. An einem Schaf ist nicht überall die gleiche Wolle und das ergibt auch durch die Schur ganz unterschiedliche Wolllängen. Am besten geeignet zum Spinnen sind die langen Rückenteile, diese ermöglicht feine Fäden. Die anderen Körperteile sind etwas kürzer behaart und eignen sich daher zum filzen oder polstern. Die hintere Wolle und das, was vor der Schur unterm Bauch war, ist häufig nicht zu gebrauchen, kann also als Dünger unter die Tomaten- und Gurkenkulturen des Laakenhofs und dient dort der Bodenverbesserung. So werden letztlich alle Teile sinnvoll verwendet. Die Verschmutzungen wie Stroh und Mist vorher auszusortieren, vereinfacht das Waschen vor der Verarbeitung. Natürlich geschieht das noch mit weichem Regenwasser ohne Seifenzusätze. So bleibt das wertvolle Wollfett erhalten.
Fürs Filzen wird eine warme Seifenlauge benötigt, denn die Struktur der Wolle soll zunächst geöffnet werden. Dadurch entsteht eine gute Verbindung, die durch das Verreiben des Seifenschaums mit leichtem Druck in die unterschiedlichen Formen gebracht werden kann. Für das erste Wollgefühl reicht eine faustgroße Menge Wolle zu einem Ball zu formen. Das konnten alle Teilnehmerinnen schnell mit einem guten Erfolgserlebnis, sie bekamen Lust auf mehr. Größere Mengen Wolle werden in vielen Schichten übereinander zu Untersetzern und Sitzkissen gewirkt. Die Hände immer wieder mit einer aufgelösten Olivenseife eincremen und wann die Wolle nass durchwalken. Auf einem Frotteehandtuch wurde der Wolle das Wasser langsam wieder entzogen. Das war ein bisschen beschwerlich, denn Wolle kann viel Wasser speichern. Die Werkstücke müssen gedreht werden, um eine gleichmäßige Form zu erhalten von allen Seiten und in alle Richtungen arbeiten.
Sichtlich zufrieden und motiviert für weitere Filzstücke, haben die Teilnehmerinnen Ihre selbst gefilzten Teile mitgenommen.