Landwirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen

Unsere Auszubildende Friede hat jetzt vor einem Prüfungsteam den letzten Schritt zum erfolgreichen Abschluss ihrer landwirtschaftlichen Ausbildung hinter sich gebracht. Ein detaillierter Bericht und Rundgang über den Laakenhof, eine Besprechung über ihre Jahresarbeit zum Thema „Regenrückhaltebecken“, welche sie zuvor bereits eingereicht hatte, wurde bestens von der Prüfungskommission bewertet.

Friede wird nun, wie auch Lars und Thomas, die ihr zweites Lehrjahr auf anderen Höfen absolvieren, den Laakenhof verlassen, zwei neue Auszubildende werden Anfang März zu uns kommen.

Herzlichen Glückwunsch Friede und alles Gute…

Hier ein kleiner Einblick in die Jahresarbeit von Friede:

Planung eines Bewässerungsteiches auf dem Laakenhof – Zukunftsfähiges Wassermanagement durch Regenrückhalt für Dürreperioden

Die Landwirtschaft ist vom Klimawandel, insbesondere von der Trockenheit stark betroffen. Deshalb und aus weiteren Gründen habe ich mich mit dem Thema Wassermanagement im Gemüsebau auseinandergesetzt. Im Hinterkopf den Gedanken einen Kreislauf erzielen zu wollen, um Wasser aus regenreichen Zeiten für regenarme Zeiten zu speichern. Das Regenwasser soll von den Dachflächen des Kuh- und Rinderstalls auf dem Laakenhof durch Rohre in den Teich geleitet werden. Aus dem Teich sollen dann die Gemüsekulturen auf dem Acker und in den Gewächshäusern bewässert werden können. Wenn der Regenwasserstand zu tief absinkt, dann kann mittels des vorhandenen Borloches Wasser in den Teich nachgefüllt werden.

Bei dem Teich handelt es sich um einen Bewässerungsteich, der gleichzeitig ein Biotop für wasserliebende Lebewesen sein soll. Und der im besten Falle durch eine natürliche Abdichtung ohne Folie das Wasser halten soll. Auf Grund des Erfahrungswertes, dass ein Teich der Stadt Ennigerloh etwa 40 Meter weiter auch ohne Folie angelegt wurde und das Wasser auch im Sommer hält, gingen wir davon aus, dass es auch bei uns möglich sein kann. Außerdem kann bei geeignetem Boden mittels Verschlammung der Lehmbestandteile des Bodens die Teichaußenwand dicht gegen Wasseraustritt werden. So die Hoffnung. Hält der Teich nicht dicht, gibt es immer noch die Möglichkeit das Wasser abzupumpen und nachträglich eine Folie hineinzuziehen.

Im Rahmen der Jahresarbeit habe ich intensive Recherche zu Bewässerungsteichen betrieben und mir ein ganz neues Feld erschlossen. Dabei habe ich viele Gespräche mit unterschiedlichen Menschen aus der Landwirtschaft geführt und von ihren Erfahrungen lernen dürfen. Für die Planung eines solchen Teiches gilt es zu überlegen: wie viel Wasser wird am Höhepunkt des Bewässerungseinsatzes in der heißesten Woche im Sommer gebraucht. Wie groß sind die Dachflächen, die an den Teich angeschlossen sind und wie viel Jahresdurchschnittsniederschlag fällt auf diesen Flächen an. Und wie viel Wasser soll in dem Teich bleiben, damit er als Biotop weiter fungieren kann. Daraus ergibt sich wie groß der Teich am Ende sein soll. Dann gibt es noch Gestaltungsmöglichkeit in der Tiefe. Dazu gehört der Flachwasserbereich wo Pflanzen angesiedelt sind und der Tiefwasserbereich, wo sich Fische besonders wohl fühlen, weil es dort kühler ist. Auch der Standort sollte mit Sorgfalt gewählt sein, am besten wird eine schon vorhandene Mulde oder Tieflage genutzt. Anderenfalls kann ein Damm um den Teich errichtet werden.

Anfangs war meine Idee den Teich innerhalb des letzten Jahres auf dem Laakenhof auch umzusetzen. Und zuerst sah es auch realistisch aus, da ein Freund vom Hof der Bagger hervorragend bedienen kann, seine Hilfe beim Buddeln angeboten. Doch nach Recherche, Beratung und vielen Überlegungen war uns klar, dass wir für den Teich eine Baugenehmigung brauchen werden und es mit der Umsetzung dauern würde. Im Endeffekt habe ich mich also mit der Planung des Teiches beschäftigt und dabei nicht nur für den Hof Skizzen und Überlegungen entworfen, die mal in einen Teich umgesetzt werden können, sondern auch viel wertvolle Erfahrung in dem Bereich der Planung eines solchen Bauvorhabens für mich gewinnen und viel technisches Wissen über Rohre, Pumpen und baggern und vieles mehr lernen können. Sowie durch die schriftliche Arbeit für andere Interessierte an der Umsetzung eines Bewässerungsteiches für ihren Hof eine Informationsquelle erstellen können.

Klar wurde uns nach dem vielen Niederschlägen im letzten Jahr aber auch ganz deutlich, dass wir durch den Klimawandel Wetterextreme erleben werden, also nicht nur zu wenig Wasser auf dem Acker, sondern auch zu viel wird uns in Zukunft weiter herausfordern. Denn noch ist ein Bewässerungsteich mit Regenspeichermöglichkeit ein sinnvoller Anteil in einem landwirtschaftlichen Betrieb. 

Auf dem Laakenhof hatte ich eine richtig schöne Zeit und habe viel lernen dürfen und im Landwirtschaftlichen sowie Zwischenmenschlich eine wertvolle Zeit erlebt. Vielen Dank!