Praktikant*innen der Freien Waldorfschule Überlingen

An allen Waldorfschulen absolvieren Schüler und  Schülerinnen während ihrer Schulzeit in der Regel drei bis fünf Praktika, ein meist dreiwöchiges landwirtschaftliches Praktikum gehört in der 9. Klasse dazu. In der Praktikumszeit erleben Schüler*innen direkt, wie vielfältig und komplex Biodynamische Landwirtschaft ist. Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche eines Bauernhofes zu erhalten,  Aufgaben anvertraut zu bekommen, die sie teils selbstständig bewerkstelligen können, vermitteln wertvolle Erfahrungen im unmittelbaren Bezug zum Wert bäuerlich erzeugter Lebensmittel. Darüber hinaus vermittelt die Biodynamische Landwirtschaft oft auch einen Einblick darüber, wie sehr Biohöfe, wie auch die Laakenhof Kommune, eng verbunden mit Gemeinschaft sind.

Seit nunmehr 15 Jahren bewerben sich überwiegend Schülerinnen der Freien Waldorfschule Überlingen vom Bodensee bei uns auf dem Laakenhof, sogar ehemalige Praktikantinnen besuchen uns während ihrer Ferien, um ein weiteres Mal diesen besonderen Ort mit seinen tollen Menschen und der vielfältigen Landwirtschaft zu erleben und zu genießen.

„Der Laakenhof wird bei der Praktikumsplatz Verteilung als vielfältiger Hof mit schöner Hofstelle und netten Menschen vorgestellt. Die Wahl des Hofes liegt nicht nur bei den Schüler*innen. Die Lehrer*innen, die schon länger in Kontakt mit dem Laakenhof sind, schätzen auch ab, ob die Schüler*innen und der Hof zusammen passen. Der Laakenhof ist schon viele Jahre ein beliebter Praktikums Bauernhof, dieses Jahr hatten wir das Glück die vier Wochen am Ende der neunten Klasse dort zu verbringen. Nicht nur der Laakenhof mit seinen verschiedenen Bereichen ist sehr schön, wir wurden auch Teil der Hofgemeinschaft und konnten viele besondere Erfahrungen sammeln. Wir sind sehr dankbar, dass die Schule uns die Möglichkeit gegeben hat, diesen wunderbaren Fleck Erde und seine Menschen kennen gelernt zu haben,“ so Clara und Zoé aus Überlingen vom Bodensee.

Hier einige Infos zur Freien Waldorfschule Überlingen:

Jeden Tag besuchen 900 Schülerinnen und Schüler die Freie Waldorfschule Überlingen, weitere 170 Kinder besuchen Krippe und Kindergarten. 140 MitarbeiterInnen sind in Kollegium sowie Verwaltung, Hausmeisterei, Mensa und unterstützenden Bereichen tätig. Was heute eine feste Größe in der Überlinger Schul- und Bildungslandschaft ist, startete vor 50 Jahren: Am 13. September 1972 begann mit dem ersten Schultag in Rengoldshausen die Erfolgsgeschichte der waldorfpädagogischen Einrichtungen in Überlingen. Wenige Monate zuvor war eine erste Kindergartengruppe im Wohnzimmer eines Einfamilienhauses gegründet worden. Der rechtliche und wirtschaftliche Träger von Schule und Hort, Kindergarten und Krippe ist eine Genossenschaft und gibt den Rahmen für die Betreuung und Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen zwischen einem und 19 Jahren, wochentags bis zu 10 Stunden. Die Schule ist seit 1977 zweizügig liegt inmitten des anthroposophischen Kulturgebiets Rengoldshausen nahe Überlingen am Bodensee. Das
Einzugsgebiet erstreckt sich weit darüber hinaus in den Oberen Linzgau und am Bodensee entlang.

Ziel der Waldorfpädagogik ist die freie Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, ausgehend von den weitreichenden und grundlegenden pädagogischen Impulsen Rudolf Steiners. Dazu bietet die Schule ihnen vielfältige Erfahrungs-Räume, in denen sie ihre Fähigkeiten und Begabungen kennenlernen können. Ein weiterer Fokus liegt auf der Ausbildung von Sozialfähigkeit und Handlungskompetenzen. Dazu stehen auf dem Stundenplan kognitive Fächer gleichwertig neben vielfältigen handwerklichen, künstlerischen und Bewegungsfächern: Das Curriculum umfasst neben Sprachen und Naturwissenschaften auch Musik, Malen und Zeichnen, Schmieden, Plastizieren, Steinhauen,  Korbflechten, Handarbeit, Nähen und Schneidern, Gartenbau, Eurythmie und Sport. Auch Theaterprojekte sind feste Bestandteile des Curriculums im 6., 8. und 12. Schuljahr.

Im Rahmen verschiedener Praktika werden unsere SchülerInnen sinnhaft in der Welt tätig und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Das Spektrum der Tätigkeitsbereiche ist breit: Die SchülerInnen der 9. Klasse absolvieren ein vierwöchiges Landwirtschaftspraktikum, die 10. Klasse ist dann Handwerksbetrieben vorbehalten, bevor es in der 11. Klasse in soziale, heilpädagogische Einrichtungen geht. Darüber hinaus haben außerschulische Lernorte einen festen Platz in unserem Schulalltag: Bei Klassenfahrten und Exkursionen erleben die SchülerInnen (Kunst-) Geschichte und Welt hautnah und wenden theoretische Kenntnisse praktisch an.

Die Freie Waldorfschule Überlingen ist eine Gesamtschule, bei der die SchülerInnen von der 1. bis zur 13. Klasse gemeinsam lernen. Die Schule ist staatlich anerkannt und bereitet auf alle gängigen Schulabschlüsse vor. Sie steht allen Kindern offen, ungeachtet der religiösen und politischen Überzeugung, Nationalität sowie sozialen und finanziellen Lage der Eltern. Sie war die erste Waldorfschule am See, mittlerweile gibt es rund um den Bodensee viele weitere, nämlich in Konstanz, Kreuzlingen, Ravensburg, Wahlwies und Wangen.